Das Fragonard-Museum

Die Hélène und Jean-François Costa-Sammlung

Geschichte des Ortes

Mit der Einweihung des Jean-Honoré Fragonard-Museums im Herzen der Altstadt von Grasse erweist das Parfumhaus Fragonard gleich eine zweifache Hommage. Zum einen natürlich dem berühmten Maler aus Grasse, Sohn eines Gantiers und Parfumeurs, und zum anderen Jean-François Costa, Kunstbegeisterter und großer Liebhaber des französischen 18. Jahrhunderts, der seine Sammlung mit viel Leidenschaft erstellt hat.

Das Fragonard-Museum vermittelt Besuchern ein umfassendes Wissen über die Karriere des berühmten Malers Jean-Honoré Fragonard: galante Werke, religiöse Malerei, Landschaftsbilder, Phantasie-Porträts bis hin zu dem am Ende seiner Künstlerkarriere geschaffenen Gemälde „Le sacrifice de la rose“.

Das auf drei Etagen verteilt liegende Museum ist in Räume für Dauerausstellungen und temporäre Ausstellungen gegliedert. Agnès und Françoise Costa organisieren jedes Jahr temporäre Ausstellungen im Erd- und Gartengeschoss, um das Werk ihres Vaters fortzuführen und zur kulturellen Dynamik der Stadt Grasse beizutragen.

Die Sammlungen

In der ersten Etage befinden sich rund zwanzig Hauptwerke von Jean-Honoré Fragonard sowie circa vierzig Gemälde von zwei weiteren Künstlern aus Grasse: Marguerite Gérard, Schwägerin und Schülerin von Fragonard, und Jean-Baptiste Mallet. Dieser Abschnitt, der den permanenten Ausstellungsbereich bildet, ist aufgrund seines künstlerischen und historischen Wertes von weit mehr als nur regionalem Interesse.

Jean-Honoré Fragonard (1732-1806)

Jean-Honoré Fragonard ist eine der rätselhaftesten Figuren des 18. Jahrhundert. Als die ersten Kritiker und Liebhaber, die zu seiner Wiederentdeckung im 19. Jahrhundert beigetragen haben, seinen Werdegang rekonstruierten, waren sie versucht, das Leben des Künstlers mit dem eines seiner Figuren zu verwechseln. Das Leben des 1732 geborenen Sohns eines Handschuhmacher aus Grasse, jedoch in Paris aufgewachsen, ähnelt eher dem eines Schelms aus einem pikaresken Roman als dem eines jungen Mannes, der ganz verrückt nach dem Théâtre-Italien war. Fragonard besaß eine der bedeutendsten Malkulturen seiner Zeit, wovon Le Troupeau zeugt, eine gelungene Hommage an die Nordische Malerei des 17. Jahrhunderts, oder auch L’Oiseau chéri, eines seiner stark von Rembrandt beeinflussten Werke.

Marguerite Gérard (1761-1837)

Das Fragonard-Museum besitzt eine der bedeutendsten Gemäldesammlungen von Marguerite Gérard, die jemals zusammengetragen wurde und signifikant für das Werk der Malerin ist.
Das Schicksal von Marguerite Gérard ist eng mit dem von Jean-Honoré Fragonard verbunden. Dem Beispiel ihres Meisters folgend schafft sie diverse Genrebilder und spezialisiert sich auf kleinformatige Porträts. Am Ende des 18. Jahrhunderts erlangt sie künstlerische Autonomie und erobert bald das Pariser Publikum. Ihre Werke befinden sich im Besitz der bedeutendsten Kunstsammler.

Jean-Baptiste Mallet (1759-1835)

Jean-Baptiste Mallet, 1759 in Grasse geboren und zuerst in Toulon und danach in Paris ausgebildet, bleibt einer der geheimnisvollsten Maler des Ende des 18. und Beginn des 19. Jahrhunderts. Dank seiner soliden Malkultur entwickelt er sich von einer anfänglich galanten Gouche-Malerei zu weitaus engagierteren Werken weiter, die von der politischen und sozial-revolutionären Aktualität seiner Zeit inspiriert sind. Er macht sich ebenfalls bei Amateuren mit seinen anakreontischen Gemälden einen Namen, bei denen er das antike Repertoire und eine sogenannte „graziöse Mythologie“ mit Bravour beherrscht, wie hier in seinem Werk L’Innocence et la Fidélité ramenant l’Amour.

Praktische Informationen

  • Zugang

    Fragonard-Museum – Stadtzentrum von Grasse
    Hélène und Jean-François Costa-Sammlung
    Hôtel de Villeneuve
    14, rue Jean Ossola
    06130 Grasse
    Parkhaus Indigo CRESP, nur wenige Schritte vom Museum entfernt, Eingang: 17 boulevard Fragonard.

  • Zeiten

    Reservierung überflüssig.
    Freier Eintritt und kostenlose Besichtigung

    Montag 10:00–13:00 Uhr, 14:00–18:30 Uhr
    Dienstag 10:00–13:00 Uhr, 14:00–18:30 Uhr
    Mittwoch 10:00–13:00 Uhr, 14:00–18:30 Uhr
    Donnerstag 10:00–13:00 Uhr, 14:00–18:30 Uhr
    Freitag 10:00–13:00 Uhr, 14:00–18:30 Uhr
    Samstag 10:00–13:00 Uhr, 14:00–18:30 Uhr
    Sonntag 10:00–13:00 Uhr, 14:00–18:30 Uhr